Seit ich denken kann, tanze ich. 

Als Ausdruck. Als Erlebnis. 

Um einen Ich-Raum zu finden. 

Seit Anfang der 1990er Jahre arbeite ich freischaffend als Choreograph, Regisseur, Darsteller und Pädagoge für Theater, Event, Fernsehen und Film. 

Seit 2014 leite ich die Tanz-Zentrale in Leipzig.

Texte kommen immer wieder auf mich zu. 

Wollen raus. 

Dann schreibe ich: 

Songtexte. Bühnenstücke. Dramatische Texte. Fachbücher. Monologe. 

Ich liebe es, neben dem Tanz mit den Schauspielern zu proben und alle Gewerke bei mir zusammenlaufen zu lassen. Dann kann ich meine ganze kreative Energie in das Stück fließen lassen. Dann bin ich im Flow. Es entsteht eine beflügelnde und schöne Atmosphäre bei den Proben. Das ist ein Zustand, für den es sich lohnt, ein bisschen weiter zu gehen. In allem.

Choreographieren bedeutet aber auch, etwas weiterzugeben.

Im Unterrichten von Choreographie geht es mir darum, den Teilnehmenden einen Zugang zu IHREM Weg „The Way they would do it“ zu ermöglichen.

In der Lernsituation ist es mir wichtig, Impulse zu setzen: Damit die Teilnehmenden ihre Sprache im Tanz zu suchen beginnen. Damit sie es spannend finden, mit dem Tanz etwas zu entdecken, das sie weitergeben können. Das ist im Prinzip, ganz grob zusammengefasst, die Philosophie der Tanz-Zentrale.

Choreographie: Da interessiert mich jeder Stil und jedes Genre.

Es gibt Stücke, die muss ich machen, weil sie mir keine Ruhe lassen. Und es gibt Choreographien, für die ich engagiert werde. 

Das Entwickeln von Tanz aus der Recherche heraus, bei der eine Thematik im Vordergrund steht, ist für mich die Grundlage, die ich beim Entwickeln von Choreographien für Aufträge anwende.

Oft inspirieren mich Orte.

Warum tanze ich?

Außerhalb des Tanzstudios finde ich es sehr schwer, mich selbst zu begreifen oder zu erfassen.

Mit den Worten, die ich denke oder spreche, formuliere ich zwar eine Realität, mit der ich bis zu einem gewissen Grad kommunizieren kann, aber gleichzeitig entsteht mit dieser Realität um das eigentliche Selbst herum eine zuweilen schwer durchdringbare Hülle.

Das tiefere Selbst erscheint mir oft umso unzugänglich verpackter, je mehr Worte oder Gegenstände um mich herum geschaffen werden. Die Tiefe meines Ichs vereinsamt dann unter den aus Realitäten erschaffenen Schichten.

Wenn ich tanze, dann ist es manchmal so, dass der Zugang zu diesem in der Tiefe liegenden Ich entsteht. Ich bin mit einem Teil von mir verbunden, der mich an einer inneren Schönheit Anteil nehmen lässt, die unabhängig von meinem Alter oder meiner Tanztechnik ist. Und doch geht es nicht um diese Schönheit. Es begegnen mir seelische Anteile, für die ich keine Worte habe.

Schreiben.

Das ist auch so ein Suchen - wie das Tanzen. Nur mit Worten. Wenn ich einen Text schreibe oder mit Schauspielern arbeite, dann geht es auch da um die Suche nach dieser Tiefe, die weit unter dem Realen liegt. 

Weil in allem Tanz ist oder für mich eigentlich alles Tanz ist, gibt es keine Schwelle, die ich übertreten muss. Der Tanz ist immer vorher schon da. Trotzdem gibt es Herausforderungen. Und manchmal machen mir diese mehr Spaß als das Offensichtliche,  das Ohnehin-schon-Zugängliche. So habe ich ein Choreographie-Konzept und eine Show für ein Schädlingsbekämpfungsmittel entworfen, das weltweit Weizenkeime überleben ließ.

Wenn es zeitlich möglich ist, nehme ich Aufträge für Choreographien, aber auch für konzeptionelle Abläufe an. Für abendfüllende Stücke schreibe ich dann Texte, entwerfe Visuals und musikalische Konzepte, die ich mit Komponisten und Interpreten zusammen umsetze.

Inszenierungen
Inszenierungen
Tanz / Theater / Text