Die Auseinandersetzung mit Gewalt und deren scheinbare Notwendigkeit.

Die Anzahl der Attentate, die von der Bevölkerung als unnachvollziehbar eingestuft werden, steigt in den letzten Jahren proportional zu den Anpassungsanforderungen der gesellschaftlichen Strukturen. Je mehr Klarheit, Struktur und vorgeprägt wird, desto größer wird die Abspaltungsgefahr innerer Konflikte, da diese Konflikte zwischen den eng gezogenen Linien der vorgegebenen Struktur keinen Raum finden. Konflikte, die im realen Raum keinen Platz finden, drängen zwangsläufig im Innersten nach einer Lösung. Bleiben sie ungelöst, werden sie dort - im Inneren - immer lauter.

Die Abspaltung der inneren Welt von der äußeren wird dadurch immer zwingender. Ein abgetrennter Bereich entzieht sich der Kontrolle, er kann eskalieren und die Kluft zwischen der inneren und äußeren Realität steigt zunehmend. Dieser Prozess führt zu zwei, unabhängigen emotionalen Überzeugungen, die sich gegenseitig nicht mehr verstehen: Die innere Welt will lauter werden und die äußere gibt den Befehl zum Schweigen.

Überzeugungen ringen miteinander bis eine das Schlachtfeld verlässt. Diese Prozesse lassen sich sowohl in der kleinsten gesellschaftlichen Zelle als auch im weltpolitischen Geschehen erkennen.

Die theatrale Auseinandersetzung mit diesen Themen erscheint mir vor dem Hintergrund der globalen Gewaltausuferung zwingend.

Monolog der Schluss-Szene

Auszug aus Albert Camus „Caligula“

Ich lebe. Ich töte, ich übe die sinnverwirrende Macht des Zerstörers, mit der verglichen die Macht des Schöpfers als billiger Abklatsch erscheint. Das heißt glücklich sein! Das ist das Glück, diese unerträgliche Erlösung, diese umfassende Verachtung, das Blut, der Hass rings um mich, diese unvergleichliche Vereinsamung des Menschen, der das ganze Leben unter seinem Blick hält, die maßlose Freude des straflosen Mörders, diese unerbittliche Logik ...

... die Unschuld bereitet ihren Triumph vor - warum bin ich nicht an ihrer Stelle. Ich habe Angst, aber das tut nichts - auch die Angst ist nicht von Dauer.

... Wenn ich den Mond bekommen hätte, wenn die Liebe genügte, wäre alles anders. Aber wo diesen Durst löschen? Welches Herz, welcher Gott besäße für mich die Tiefe eines Sees? Ich gelange nirgendwo hin. Meine Freiheit ist nicht die richtige.

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  • Nina Burri

    Dancer

  • Marcina De Almeida

    Dancer

  • Nicole Soltermann

    Dancer

  • Thomas Haller

    Dancer

  • Philip Amann

    Dancer

  • Tanja Haller

    Actress

  • Christian Schütze

    Text

  • Konstantin Tsakalidis

    Choreography / Director

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